Nach ihrem 2001er Album „Exploring New Horizons“ verstärkten die ü»sterreicher die New Age-Einflüsse wie zu erwarten. Die zum Quartett geschrumpften Todesbleiindividualisten aus der Alpenrepublik gestalteten ihren abwechslungsreichen Sound noch vielseitiger und experimentierfreudiger als zuvor. Immer noch eindeutig wiederzuerkennen, scheinen die auf „Leaving The Swamps“ enthaltenen zwölf Songs jedoch trotz aller bewusst inszenierten Unverblümtheit eine sich nach und nach offenbarende Detailverliebtheit zu entschleiern. Ständig rauer und stellenweise höchst aggressiver Gesang geht so erneut Faust in Faust mit anspruchsvoll vollzogenem, strukturenreichem Gitarrenhandwerk und atmosphärisch stimmigen Arrangements. Die immer wieder eingebrachten, den Geist der Hörer ruhig stellenden Besinnungsklangpassagen sind selbstverständlich auch wieder mit von der variantenreichen Partie. Ihnen wurde noch mehr Aufmerksamkeit gewidmet als dies noch zuvor der Fall war. Ebenso den hin und wieder sehr spritzig gespielten und kunstvoll ineinander verwobenen Soli, die viel Technikbewusstsein und musikalische Hingabe bieten. Insgesamt greift die löblich ausfallende Feststellung, dass sich Mortus weiterhin souverän und zielgerade auf der mit dem Albumvorgänger eingeschlagenen stilistischen Kursrichtung bewegen. In einem Bewertungspunkt sind sie sich trotz aller Innovationshungrigkeit treu geblieben: Emotionale Schwere von niederdrückender Anmut dominiert auch „Leaving The Swamps“.
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