Oha, Morgion entführen uns in eine ganz andere Welt. Im sonst so sonnigen Kalifornien muß genau über Anaheim (wo die vier Jungs herkommen) das ganze Jahr über eine fette graue Wolke hängen und für Nieselregen sorgen. Episch-melancholischer Doom Metal ist das Resultat, wobei die Betonung auf Doom liegt. Die Songs, die teilweise bis zu zwölf Minuten lang sind, pendeln zwischen ruhigen, eher introvertierten und verhalten aggressiven, mit verzerrten Gitarren unterlegten Parts hin und her. Dabei bauen Morgion Spannungsbögen auf, die einen fesseln und nicht mehr loslassen. Maßgeblichen Anteil daran hat Sänger Jeremy Peto (der gleichzeitig auch den Baß bedient). Er versteht es, seine recht angenehme Stimme im richtigen Moment in Grabesgesang (kein Death Metal-Gesang, wohlgemerkt) zu verwandeln. Aus jeder einzelnen Note hört man die Seelenqualen, die in den Lyrics beschrieben werden. Von dezenten Keyboard-Klangmalereien abgesehen, verzichten Morgion aber auf jeden überflüssigen Schnickschnack (wie z.B. Frauengesang im Hintergrund, was ja mittlerweile zum Klischee mutiert ist) und konzentrieren sich einzig und allein darauf, ihre Songs zu entfalten. Vergleiche mit anderen Bands verkneife ich mir, denn Morgion haben sich ihre eigene kleine Welt erschaffen und lassen uns hoffentlich noch weitere Ausflüge dorthin machen. Wirklich schön…
Veröffentlicht: 1999
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