Ich muß ehrlich zugeben, daß mir das letzte Album der Portugiesen „Sin/Pecado“ eher weniger zugesagt hat und mehr im Hintergrund und danach in der Versenke verschwunden ist. Dementsprechend skeptisch bin ich auch an das neue Werk „The Butterfly Effect“ herangegangen und habe eigentlich eine Weiterentwicklung in die mit „Sin/Pecado“ eingeschlagene Richtung erwartet. Doch bereits beim Opener wird deutlich, daß dies mit Sicherheit nicht der Fall ist, hämmern mir doch für Moonspell Verhältnisse ziemlich harte und betonte Riffe entgegen, die wohl das härteste darstellen, was man im Hause Moonspell je auf Langrille gepreßt hat. Diesen Einfluß findet man während der gesamten Spielzeit des Albums immer wieder, und Moonspell schaffen es scheinbar spielend, kontroverse Emotionen aufzubauen, die durch das gekonnte Wechselspiel zwischen den angesprochenen harten Parts und den Moonspell typischen, melancholischen Melodieführungen sehr gut untermalt werden. Unterbrochen wird die doch recht durchgängige Songstruktur durch unerwartete, teilweise sogar sehr spacige Breaks, die anscheinend überhaupt nicht in das musikalische Konzept passen. Es macht einfach Spaß, sich dieses Album anzuhören, da man immer etwas neues zu entdecken vermag. Moonspell präsentieren sich kurz vor der Jahrtausendwende von ihrer stärksten und tiefgründigsten Seite und greifen unaufhaltsam an die Spitze des Dark Metal Throns.
Veröffentlicht: 1999
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