Moonsorrow
„Jumalten Aika“
(Century Media/Sony Music)
Ich muss gestehen, dass ich vom neuen Moonsorrow-Album nicht allzu viel erwartet hatte: zum einen ist mit „Varjoina Kuljemme Kuolleiden Maassa“ die letzte Veröffentlichung schon etwas her, zum anderen hatten Moonsorrow mit den letzten Alben eine etwas bequeme Gangart eingeschlagen, die keine Extreme und wenig Experimente mit sich brachte. Jetzt kommt „Jumalten Aika“ und überrascht positiv mit einer gut ausbalancierten Mischung aus Black Metal und Folk-Elementen. „Mimisbrunn“, zum Beispiel, ein mehr als 15-minütiges Epos um den Brunnen der Sagengestalt Mimir, fängt fast schon scheinheilig mit bezaubernden Akustikgitarren an und fährt dann innerhalb der nächsten Viertelstunde alles an Geschützen auf, was die Black Metal-Artillerie hergibt. „Ihmisen Aika“ geht zwar direkt zur Sache und hat eine fast schon poppige Hookline – aber auch diese Nummer überschreitet die 15-Minuten-Grenze und ufert gewaltig aus. Die Länge der Songs ist wahrscheinlich auch der Punkt, an dem sich die Hörer des Albums scheiden werden: wer „Verisääket“ mag, Moonsorrows bisherige Messlatte aus dem Jahr 2005, für den wird „Jumalten Aika“ eine ganz große Sache werden. Aber wem die Geduld fehlt, der wird mit den epischen Längen der finnischen Pagan Metaller nicht warm.
Masi Kriegs
Veröffentlicht: 04/2016
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