(Sacred Bones/Cargo)
Portland wie es singt und lacht. Oder Krefeld. Oder Phnom Penh. Das sollte genügen. Um anzudeuten, dass Sanae Yamada und Ripley Johnson reichlich unbeirrt an ihrer Überzeugung festhalten: Sich im Kreise zu drehen und dabei den Weg zum Ziel zu erklären, ist und bleibt eine zu bevorzugende Form der Fortbewegung. Die hier entäußerten Rotationen wollen – im Rückblick auf bereits Geleistetes (die Wooden Shjips sollen dabei nicht vergessen sein) und im Sinne vergleichsweise konsensfähiger Schmusemelodik – auf Beutefang gehen. Und siehe da: „Cold Fear“ oder „Will Of The Devil“ gingen sogar in der Cold Wave-Disco! Glatt und geschmeidig. Einwandfrei. So auch der sich anschließende forsche Rocker „Creepin’“. Wenn auch an gänzlich anderer Lokalität. Moon Duo entzücken mit Einfalt. Spätestens das um rund sieben (von zehneinhalb) Minuten zu lang geratene Outro „White Rose“ intoniert verlässlich das hohe Lied der langen Weile. In einer satt saturierten Welt, wie sie das Moon Duo stoisch überhöhend und unbefangen beschreibt. Diese selbstgenügsame Verweigerung, nichts von dem aufzugreifen, was am Wegesrand liegend die selbst auferlegte Monogamie erschüttern könnte, macht „Occult Architecture Vol. 1“ zu einer schweißtreibenden Angelegenheit, die sich in erster Instanz perennierendem Achselzucken verdankt. Gloria in excelsis – Deospray.
Stephan Wolf
Veröffentlicht: 02/2017