Gießen. Inoffizielle Hochburg des deutschen Phunks, der auch manch ein Mitbewohner Kölner WGs (they callüem Funky Fury) entsprungen sein mag, zu tragen in den Rest der Welt den leuchtenden Pfad des Funkism. Oder um schlicht zu zitieren: „“Ach komm, ich faß’es nicht, der Arne Diedrichson!““ In Gießen kennt man sich. Und auch besagter Herr Diedrichson und Hubertus Cunz, den beiden Fadenziehern hinter Montana Chromeboy, darf man durchaus ein Talent im anspruchsvollen Kopieren der alten Heroen wie Sun oder Zapp And Rogers zuschreiben, vernaschen sie doch lässig jammend die gute alte Talkbox (man erinnere sich an den Schlauch im Munde manch eines Sängers, nicht zuletzt des Foo Fighter-Frontmenschen) und treiben den Wahwah-Vibe mit angenehmer Selbstverständlichkeit wie eine Herde Kühe vor sich her. Da werden mit rauchiger Stimme ü¡ la Everlast Lagerfeuergeschichten am brutzelnden BBQ erzählt und der Sommer scheint näher als das mitteleuropäische Klima es momentan noch vermitteln mag. Und spätestens der Gastauftritt der Memphis Horns, jener Blechbläser-Sektion, die untrennbar mit dem Soul verwachsen ist, läßt erahnen, daß in deutschen Landen, man mag es kaum fassen, der große Funk-Anschlag nicht mehr nur ansteht, wir sind mittendrin. Oder um es mit Rodgau Monotones zu sagen: „Erbarme, zu spät, die Hesse komme…“ Larissa Lüters / www.sonic-seducer.de

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