Monster Magnet
„Last Patrol“
(Napalm Records/Universal)
Es gibt wenige Dinge, die mit dem Alter besser werden, aber Monster Magnet gehören eindeutig dazu. Die letzte Platte überraschte mit überzeugender Modernität, doch schon macht „Last Patrol“ schonungslos die Rolle rückwärts und zeigt die Band um Mastermind Dave Wyndorf von ihrer ruhigsten und unmittelbarsten Seite bisher. Ruhig nicht im Sinne einer Anhäufung von Schmuseballaden, sondern von vielen handgemachten Sounds und 60s/70s-Lässigkeit im Midtempo, die heute keinen mehr aufregt, sondern wohl eher als chillig empfunden wird. Viele kleine Passagen, die so auch schon bei George Harrison, den Ramones, den Rolling Stones sowieso oder den Harlem Gospel Singers hätten auftauchen können, verwebt Wyndorf geschickt zu seinem ganz eigenen, fliegenden Space-Trip-Teppich. Großartig auch das Cover von Donovans „Three Kingfishers“, das sich Gitarrenarbeit in einer Ausführlichkeit erlaubt, die sonst nur im Woodstock-Zeitalter geduldet wurde. Besonders hervorzuheben ist erneut Wyndorfs wunderbarer Erzählgesang, der auf „Last Patrol“ wirklich die Bühne bekommt, die er verdient, immer irgendwo zwischen sympathisch und sexy oszillierend. Kurz: es ist mal wieder ein Fest.
Yvonne Duchateau
Veröffentlicht: 11/2013