Willkommen hier oben im Reich der Lüfte! Man gleitet durch eine verträumte Wolkenlandschaft und weiß gar nicht so recht, ob man wach ist, oder träumt. Diese an My Bloddy Valentine oder an die frühen The Verve erinnernde Musik stellt einen einzigen Schwebezustand dar und bricht dann innerhalb ihrer ruhigen ü¤sthetik aus, nur um in noch entlegenere Höhen zu gelangen. Klar, daß, je weiter man nach oben gelangt, der Sauerstoffgehalt der Luft immer geringer wird, wodurch das Gehirn in Ermangelung dieses Gases zu noch intensiveren, morphinen Visionen animiert wird. Die echoartigen, breitwandigen, durch viele Effekte verfremdeten Gitarren türmen sich zu riesigen Wolkengebilden auf und tragen die Hörerin ganz weit weg. Nur der Baß und manchmal das meist in den Hintergrund gemischte Schlagzeug geben so etwas wie Orientierung, lassen Oben von Unten unterscheiden. Es wird mehr gehaucht als gesungen, und man fragt sich, wo eigentlich die Töne anfangen oder aufhören, da sie aus einem mehrfach überlagerten An- und Abschwellen entstehen. Wer jetzt die Repeattaste nicht gedrückt hat, schaut nach dem jähen Absturz immer noch abwesend, verträumt und nachdenklich aus dem Fenster. Sehr schön!

Veröffentlicht: 1999

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