Review
Artist: MOBY
Titel: 18
- Artist: MOBY
- Label/Vetrieb: Mute, Virgin
Was für eine Platte macht man nach 10 Millionen verkauften AlbenüEine Neuauflage, quasi wegen des großen ErfolgesüOder vielleicht doch ganz was anderesüMoby macht gleich alles auf einmal und hat auf 18 Stücken und 71 Minuten alle Zeit der Welt dazu. Gleich das erste Stück ist „We Are All Made Of Stars“, die wundersam swingende Mixtur aus elektrifiziertem Britpop und 80er-Wave, die einem schon zu Anfang von „18“ ein somnambules Grinsen aufs Gesicht zaubert, mit dem man eigentlich auch den Rest des Albums bestreiten kann. Wenn sich dieser Rest auch beim ersten Hören nicht so unmißverständlich als Hit herausstellt wie der Opener. „In This World“ und „Another Woman“ sind zwar designierte Nachfolger des gospeligen Seufzers „Why Does My Heart Feel So Badü, wirken aber durch die spartanischere Instrumentierung im defensiven Gesamtbild des Albums noch eine Spur zerbrechlicher. Zwar gibt es auch hier unterschwellig treibende Shuffles wie „Extreme Ways“ und mit „Jam For The Ladies“ unter Mithilfe von MC Lyte und Angie Stone sogar ein waschechtes Stück dreckigen Breakdance-Funk, die Stimmung von „18“ bleibt im großen und ganzen jedoch gekippt, das aber so wohlig und relaxt, wie man nur sein kann, wenn man selbstvergessen am Rande der Tanzfläche hängt. „Harbour“ mit Sinü®ad O’Connor am Mikro, „Great Escape“ und das psychedelische „Sleep Alone“ bewegen sich gar in der Nähe außerirdischer Torch Songs, was ja mit Blick auf Mobys Astronauten-Outfit auf dem Cover auch ziemlich okay geht. Wie das ganze Album – „18“ geht tief und besitzt eine Eindringlichkeit, die ihr Spiel treibt mit Pop, Soul und Dance. Drücken Sie bitte „Play“.
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