Im forciert atmosphärischen Intro des Follow-Ups zum arschgeilen Debüt „Rape In Rapture“ wird es einer unbekannten lüsternen Satansbraut noch anständig „besorgt“. Aber dann ist schnell Schluß mit solcherlei Pläsier, denn Satan hat wichtigeres zu tun. Du weißt, was das hier heißt… Und dann bricht auch schon apokalyptisches Höllenfeuer über dich herein, wenn du das einzig Richtige getan hast und dir dieses sakrale Meisterwerk an epochalem und vor allem auch eternalem Black Metal in die Gruft geholt hast. Misteltein sind eine der besten derzeit aktiven Bands, eine andere Einschätzung kann nicht geltend gemacht werden. Symphonischer Orchestral-Black-Metal, welcher vom Fleck weg restlos begeistern kann und einen mitnimmt in verborgene Reiche des Bösen, in denen kein Lichtstrahl die ewige Dunkelheit durchdringt. Man sieht die Hand nicht mehr vor Augen. Aber hier soll auch sowieso nur gelauscht werden. Die sich aus der Musik heraus entwickelnden Bilder von allem Grausamen der Welt entstehen ganz von selber in deiner Phantasie. Zurück zu den akustischen Lektionen der über allem thronenden Horde: Misteltein haben den auf dem Debüt gesetzten Standard mühelos gehalten und stellenweise sogar noch ein wenig angehoben. Hyperpräzise Hochgeschwindigkeits-Tracks malträtieren die Sinne mit orgiastischer Vehemenz, die diabolische Raserei auf „Divine.Desecrate.Complete“ erlebt einen multiplen Höhepunkt nach dem anderen. Gänsehautfaktor hoch Zehn. Der Sound der CD ist glasklar und doch druckvoll wie ein Wasserstofftank. Die ruhmreiche Vokalarbeit verdient es, neben vielen dramatischen Gitarrenduellen besonders hervorgehoben zu werden. Diese pendelt entschlossen zwischen bestialischer Keiferei und Agoniegrowl, was „Divine.Desecrate.Complete“ als einen der alles überstrahlenden Höhepunkte des ganzen Jahres ausmacht. Laßü dich gehen und gibü dich diesen luziferischen Eminenzen hin. Du wirst einen Höllentrip erleben, von dem du nicht wieder zurück in dein kleines graues Leben willst.

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