Die Schweden Misery Loves Co. waren bis dato dafür bekannt, wütende Industrial Metal Stampfer zu komponieren. Auf ihrem letzten Werk „Not Like Them“ zeichnete sich schon eine Hinwendung zu leiseren Tönen ab. Dieser Trend verstärkt sich nun mit dem Erscheinen des dritten Werkes, welches nicht mehr so trocken und spröde wie sein Vorgänger daherkommt. Die Fassade wurde also eingecremt, wodurch sie sich bei einer Berührung weicher und sanfter anfühlt. Folglich wird mehr gesungen denn geschrien und der schon immer latent vorhandenen gewesenen Melancholie wird freier Lauf gewährt. Manche der Stücke schleppen sich monolithisch durch die eigene, kranke Psyche. Eine durchschlagende Wirkung haben die Songs immer noch, auch wenn sie meist nicht mehr so vordergründig ins Gesicht springen, denn hier wird subtiler als früher vorgegangen. Der Wahnsinn lauert also zwischen den Noten der ruhiger gewordenen Musik. Früher mußten Fear Factory als Vergleich herhalten, während heute eher Godflesh oder gelegentlich sogar Filter genannt werden müssen, während „Rise And Fall“ ganz eindeutig von Marilyn Manson beeinflußt ist. Faszinierend sind immer noch diese tollen Laut/Leise Dynamiken, die eindrucksvolle Kontraste setzen und somit die ganze Angelegenheit spannender machen. Nun, „Your Vision Was Never Mine To Share“ ist nicht ganz so toll wie die ersten beiden Alben geworden, da es eine Art Umorientierung darstellt, bei der zwar die grobe Richtung stimmt, aber noch nicht der ideale Weg gefunden wurde.
Veröffentlicht: 2000
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