Review
Artist: Michael Vallera
Titel: Vivid Flu
- Artist: Michael Vallera
- Label/Vetrieb: n/a
Michael Vallera „Vivid Flu“
(Denovali/Cargo)
Neuzugang bei Denovali: Nachdem sich Michael Vallera aus Chicago bereits mit seinem Debütalbum „Distance“ sowie seinem kontinuierlichen Schaffen als Duo-Partner bei den Projekten Cleared und Maar einen international abstrahlenden Namen verschaffen konnte, hat er für sein Solozweitwerk „Vivid Flu“ eine überaus sinnvolle Labelheimat gefunden. Basierend auf Treatments der Sechssaitigen, die V-Effekte behelligen, asphaltiert Micheal Vallera seine latent elegischen, impressionistisch argumentierenden Beschreibungen akuter Daseinsempfindungen. Dabei bewahrt er sich eine Aura aus Geheimnis und Verlaufsform, ohne die jede Anrufung von Innerlichkeit prätentiös bleiben muss. Um der drohenden Stagnation des Sentiments zu entgehen, leitet er seine Vergewisserungen entschlossen in die Kreuzgänge der Mehrdimensionalität. Erweckt der Opener „Vivid Flu“ den Anschein, als Fingerübung eine anschließende Stabilität zu präludieren, bewerkstelligen „Late“, „Pollen Blot“ und „Still Live“ ihre Breviers anhand eines Strukturwillens, der nicht zuletzt die Zeitempfindung irritiert. Was sich zunächst noch als Expansion andient, erweist sich kurzerhand als Raffung. Und somit als Kurzweil von hypnotischer Qualität. Erst das schwer am eigenen Gewicht tragende „Drug“ bietet an der Seite einer folgsamen Melodielinie Greifbares an. Doch bleiben trotz dieser veräußerten Kontur stichhaltige Auflösungen bis auf Weiteres vertagt. Schon White Stains („Why Not Forever“) sind mit dieser Taktik gut gefahren.
Stephan Wolf
Veröffentlicht: 03/2017
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