(Cleopatra Records/Membran)
Auf dem Zweitwerk von Mark Gemini Thwaite als MGT gibt es nur einen Sänger, Ashton Nyte, aber viele Hits und viele Gäste, was bei der bewegten Vergangenheit von Thwaite (The Mission, Peter Murphy, Theatre Of Hate etc.) nicht weiter verwunderlich ist. Das größte Luxusproblem bei „Gemini Nyte“ ist, über den ersten Song hinaus zu kommen: „All The Broken Things“ ist ein unwiderstehlicher, melodischer, aber harter Goth Rock-Ohrwurm, von dem man einfach nicht genug bekommen kann. Anhören. Nochmal anhören. Nochmal anhören. Hat man diese willkommene Hürde überwunden, wird klar, dass der Opener repräsentativ für das Album ist und weitere Gothic Rock-Perlen nur darauf warten, entdeckt zu werden. Diese sind mal deutlich rockiger wie „Armageddon’s Sideshow“ und „Dystopia“, bei dem Burton C. Bell von Fear Factory einen Gastauftritt hat, mal post-punkiger („Every Little Dream“), aber immer sehr eingängig und geprägt von Thwaites markantem Gitarrenspiel und Ashton Nytes Gesang, der dem von Ville Valo nicht unähnlich ist, mit dem Thwaite für das Vorgängeralbum „Volumes“ das Abba-Cover „Knowing Me Knowing You“ aufnahm, das zum Hit wurde. Musikalisch knüpft „Gemini Nyte“ nahtlos an den Vorgänger an und bietet harten Gothic Rock, der irgendwo zwischen The Mission, The 69 Eyes und HIM angesiedelt ist.
Karin Hoog
Veröffentlicht: 03/2018
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