Review
Artist: Metusa
Titel: Streifschuss
- Artist: Metusa
- Label/Vetrieb: n/a
Metusa „Streifschuss“
(Eigenproduktion)
Erinnert sich noch jemand an Die Schnitter? Nicht, dass Metusa direkt klängen wie die Polit-Folker aus Kassel. Wie die Schwaben ihrem Unmut über Dumpfbacken zwischen Disco-Firlefanz und braunem Gedankengut Luft machen und die Fahne der individuellen Freiheit hochhalten, tendiert aber schon in eine ähnliche Richtung. Man muss nicht erst „Ninja“ gehört haben, um zu verstehen, dass sich die Band hiermit ganz bewusst auch von den Zwängen der Mittelalterszene befreit. Wer gern mal eine Tröte zwischen den Gitarren hört oder bevorzugt zu beschwingten Folk-Stücken tanzt (wie wäre es mit „Kein Weg zu weit“?), darf natürlich gerne weiterhin mitfeiern. Wichtiger als die passende Gewandung ist aber das Herz, das in der Brust darunter schlägt. Und dass das Spiel „Looping Louie“ nicht authentisch historisch ist – wen bitte juckt das? Zu dieser Attitüde passt auch die ungekünstelte, natürliche Produktion. Dieser rockende Anonymus-Folk-Crossover ist sicher nicht jedermanns Sache und versucht auch gar nicht erst, es zu sein. Gerade das ist ungemein sympathisch.
Christoph Kutzer
Veröffentlicht: 10/2017
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