Die 5. (in Worten: fünfte) Albumveröffentlichung der Melvins für den hiesigen Markt in diesem Jahr dürfte all jene überraschen, denen eher die zugängliche Seite der Melvins bekannt ist respektive all jene erfreuen, denen die Melvins zu eingängig geworden sind beziehungsweise es von Anfang an waren. Denn auf „Colossus Of Destiny“ entfernen sich der King und Crover, diesmal mit Beistand von Korny Ass Joker und Adam Jones, weiter als je zuvor vom Rockformat, so daß selbst die ersten zehn Minuten des Lysol Albums weit näher an Bon Jovi denn dieses Album sind. 60 Minuten lang pfeifen, dröhnen, piepen, quietschen, scheppern die vier vor sich her – aufgenommen an einem Freitag, dem 13. im Jahre 1998, und in Anbetracht dessen, was das Band aufzeichnete, würde mich nur allzu sehr interessieren, welche toxischen Substanzen sich an diesem Tag im Blut der Beteiligten tummelten. Und egal, ob man diesen Freak-Out nun etwas abgewinnen kann oder nicht – er beweist, wie wenig sich die Melvins um die Erwartungshaltung ihrer Hörer scheren. Und so soll es sein.
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