Melechesh
„Enki“
(Nuclear Blast/Warner)
Seit sie 2010 mit dem Albumtriumph „The Epigenesis“ global in bislang massivster Weise abräumten, zogen die 1993 in Jerusalem formierten Melechesh immer noch mehr enthusiastische Anhänger an sich. Mit den Jahren entstand ein richtiger Kult um die versierten mesopotamischen Schwarzmetallhexer, den Bandleader, Sänger und Axeman Ashmedi jährlich mit allerlei Elitequalitäten satt zu füttern weiß. Nun melden sich die großmeisterlichen Virtuosen des morgenländisch geprägten Black Thrash Metal mit einem fulminanten Langschlag zurück, dem sechsten Vollwerk in mehr als zwei Dekaden andauernder Historie. „Enki“ böllert, knallt, drischt, fetzt und zischt von der ersten Sekunde an mit einer geradezu pyramidalen Wucht und Dynamik in die Lauscher. Fantastisch! Der Biss der Truppe ist mindestens phänomenal, wie sie sofort mit dem sagenhaft variantenreichen Opener „Tempest Temper Enlil Enraged“ entschlossen beweisen. Weiter geht es mit atemberaubend progressiv manövrierten Höhenflügen, in denen Melechesh sich gewaltig kompetent und manisch perfektionistisch austoben. Jede Sekunde strotzt bis ins Letzte vor Anspruch, Können und Hingabe. Hysterisch-biestiger Blackend Thrash, der mal wieder mit gewaltig genauem Präzisionsbiss zuschnappt. Einzigartig wie eh und je. Selbst gewieft ausgefeilte Magiermelodien gehen den Urhebern auf „Enki“ so flüssig und nahtlos wie leichteste Fingerübungen von der Hand. Einfach gewaltig, wie Melechesh sich seit dem unvergessenen 1996er Debütstreich „As Jerusalem Burns… Al’Intisar“ bis heute auf allen Ebenen nach ganz vorne entwickelt haben.
Markus Eck
Veröffentlicht: 02/2015