Mayflower Madame
„Observed In A Dream“
(Night Cult Records)
Weit entfernt aus einer fernen Galaxie oder lärmend und kratzig aus der Garage von nebenan: Gedanklich einen Ort festzulegen, von dem „Observed In A Dream“, das Debütalbum des norwegischen Quartetts Mayflower Madame stammen könnte, ist kein leichtes Unterfangen. Irgendwo zwischen psychedelischem Dark Wave und dröhnendem Post-Rock hinterlassen die von Trond Fagernes intonierten Lieder einen komplett verträumten, um nicht zu sagen leicht verpeilten Eindruck. Schwerlich mag man sich vorstellen, dass derlei ausufernde Klangwelten ohne die Zuhilfenahme chemischer Substanzen entstanden sein sollen, und auch Spielereien wie rückwärts abgespielte Bass-Spuren wären durchaus denkbar als Teil des Entstehungsprozesses. Benannt ist die Band aus Oslo nach der in den 80ern berühmt gewordenen Betreiberin eines New Yorker Escort-Services, was in Anbetracht leichter Velvet-Underground-Anklänge gut ins Gesamtbild passt. Abhängen, die Zeit verstreichen lassen und dem einen oder anderen düsteren Gedanken nachhängen, mit dieser CD kein Problem.
Peter Heymann
Veröffentlicht: 06/2016
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