Wer da wohl Anfang/ Mitte der 80er wirklich zugehört hatüIch bestimmt nicht, und Mark Lane, der um diese Zeit herum mit Früh-Elektronikern wie The Klinik, Attrition oder Vomito Negro unterwegs war, fiel damals sicher nicht nur durch mein engmaschiges Netz omnipräsenter geschmacksbildender Synthie-Wave-Wahrnehmung. Warum eigentlichüAlle, die sich damals zur überfälligen Klinik-Nachbereitung auf die digitalisierten Absolute Body Control-Tapes stürzten wie ein Geier auf die Klitoris, sollten dranbleiben. Es geht eiter weiter. Lane bastelte sich zwecks erster Cut-Up-Experimente schon in den Siebziger Jahren eigene Gerätschaften, bis er sich dann zehn Jahre später einen Synthie zulegte und mit „Who’s Really Listeningü eine gesuchte Mini-LP einspielte, die ü¤hnliches enthielt, wie Dirk Ivens und Eric van Wonterghem es ungefähr zur gleichen Zeit fabrizierten. Und daß irgendein rückwärtsgerichteter Spezialist nun diese erweiterte CD-Version des gesuchten Vinyls kompiliert hat, wird nicht nur Sven freuen (das ÔÇÜ+‘ hinter dem Titel weist auf circa noch mal so viele superrare Dreingaben von unerhältlichen Outtake-Sessions, obskuren Samplern, vergriffenen Flexis und heimlich mitgeschnittenen Konzerten hin). Das Songmaterial ist noch eine Spur kühler und etwas mehr über alle Regler gezogen als bei der belgischen Spielart dieser frühen elektronischen Musik und enthält abwechselnd wehmütige Neon-Liebeslieder wie „The Poison For Me“, Schlüpfriges wie „Sojourn“ und mit „Das Nicht“ auch eins der deutschsprachigen Lyrik-Experimente, die damals so hoch im Kurs standen. Das monochrome, Antler/ Body Records-like Artwork erledigt den Rest. Vor 20 Jahren ist heute.
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