(Shifting Sounds/Cargo)
Manche dürften Magnet School bereits abgeschrieben haben: Das bereits 2005 gegründete Quartett brachte es mit „Tonight We Drink … Tomorrow We Battle The Evil At Hand“ bisher auf nur ein Album, das zudem bereits vor zehn Jahren erschien. Dabei haben die Texaner offenbar lediglich einen langen Atem – und ließen sich für den Nachfolger eben etwas mehr Zeit. Gut also, dass akzentuierter Alternative-Rock amerikanischer Prägung im Grunde nie aus der Mode kommt. Der ausladende Opener „We Were Golden“ oder die Single „British Monument“ schicken ein orchestrales, aber akzentuiertes Gitarrengeschwader zu verhallenden Vocals durch ein Shoegaze-Dickicht, „The Double Agent“ kickt als Stakkato-Rocker frenetisches Uptempo vor sich her – der Silversun Pickups-Klassiker „Panic Switch“ schwingt hier im Geiste ebenso mit wie Nothing aus Pennsylvania mit ihrer psychedelischen Spielart angedüsterten Indie-Rocks. Dabei können Magnet School auch einmal die Klappe halten, wenn sie die Wahrheit sagen, denn Instrumentals wie „Swandive“ oder „Walk Down“ legen die gleiche Dringlichkeit an den Tag wie die Stücke mit Gesang. Apropos Dringlichkeit: Etwas mehr davon könnten Magnet School auch in Sachen Veröffentlichungspolitik vertragen. Nicht, dass wir bis zum nächsten Album dieses Kalibers wieder ein Jahrzehnt warten müssen.
Thomas Pilgrim
Veröffentlicht: 02/2017
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