Macbeth
„Neo-Gothic Propaganda“
(Dragonheart/Soulfood)
Der Titel verheißt nichts Gutes. Ganz so schlimm ist es letztlich aber nicht. Vom viel zitierten Hocker kann diese „Neo-Gothic Propaganda“ mich auch nicht reißen. Nicht mal zum Wackeln reicht es am Ende. Der reine Metal-Anteil im ziemlich modern angehauchten Gothic-Programm der fünf Italiener ist überraschend massiv angesetzt, was die Lieder beachtlich voluminös aus den Speakern brechen lässt. Zuweilen hauen Macbeth auf ihrem fünften Langspielwerk richtig große Groove-Schübe raus. Erwähnenswert sind die beherzt vollzogenen Leistungen der Stimmen von Andreas Cislaghi und Morena Rozzi, welche wiederholt hörenswerte Duette aufführen. Madame Rozzi bringt einiges an Wohlklang mit sich, während Cislaghis kantenloser (Growl)Output unterdurchschnittlich ist. Das Songmaterial der Musikanten aus der Lombardei entbehrt markanter Höhepunkte. Das meiste ist viel zu lahm und zahm, mutet beinahe schon artig folgend und brav erzogen an. Leider wissen Macbeth diesen signifikanten Makel nicht mit opulent-schwärmerischen Schwelgeklängen auszugleichen, sondern versteigen sich darin, möglichst zeitgemäß und vielfältig zu ertönen. Solides Handwerk mit vernachlässigtem Zierfaktor.
Markus Eck
Veröffentlicht: 03/2014
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