Lupine Howl ist nicht nur der beknackteste Bandname des laufenden Jahres, gleich gefolgt vom Albumtitel. Interessanter wird die Sache allerdings, wenn man sich einmal anschaut, wer hinter der Combo mit dem unglücklichen Händchen für das Auswählen von Gruppennamen steckt. Nämlich niemand geringerer als die Formation, welche vor nicht allzu langer Zeit mit der Vorab-Single Vaporiser“ einen „paranoiden Song über das Leben auf Tour, auf Drogen und den Scherereien mit dem Zoll“ (O-Ton Platteninfo, Glückwunsch Sven ‚Beggar‘ Herwig!) zum besten gab. Laien und Lakaien werden vielleicht auf das Begleitorchester von Konstantin Wecker oder eine unbekannte Journalisten-Allstar-Band tippen, Insider wissen selbstverständlich sofort, von wem die Rede ist. Sean Cook, Mike Mooney und Damon Reece, besser bekannt als die fabelhaften Spiritualized geben sich mit neuem Projekt und neuem Album die Ehre und, das sei mit Verlaub gesagt: Rocken wie Sau. Natürlich im Rahmen ihrer Möglichkeiten, Psychedelic spielt auch bei Lupine Howl noch immer die erste Geige, dennoch schafft man irgendwie ganz famos die Gradwanderung zwischen groovigen Britpop-Nummern wie dem bereits genannten „Vaporizer“ oder „125“, vermeintlichem Kuschelrock („Sniff The Glue“) und bizarren Klangexperimenten wie „Carnival“ oder „Lonely Roads“. Besonderes Augenmerk sollte auch auf das Artwork im Booklet gerichtet werden, bei dem man in stundenlangen Sichtungen Hunderter von Porno-Magazinen die besten Shots auswählte und zu liebevollen Collagen zusammenführte. Ganz viel Talent, in jeder Beziehung.
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