(Alfa Matrix/Soulfood)
„Darker Ages“ klingt düster, eingängig und wie ein musikalischer Befreiungsschlag. Mehr als drei Jahre hat sich das belgische Duo Zeit gelassen: Zeit, in der Ladyhell und Corpus Christi all die deprimierenden Ereignisse der Weltgeschichte und ihres eigenen Lebens, die sie beschäftigten, verarbeiteten. Weniger elektronisch als zuvor, gitarrenorientierter und mehr in Richtung Gothic Rock und frühen Wave Rock tendierend ist das neue Album geworden, vielschichtiger und ausgereifter. Die Fähigkeit, eingängige Melodien zu schreiben, haben die beiden keineswegs verloren, aber sie wagen auch Kompositionen, die sich erst nach mehrmaligem Hören erschließen. Ladyhells fragile, fast schon entrückte, stellenweise aber auch dramatisch und verzweifelt flehend klingende Stimme trifft auf tiefdunkel brummende Rock-Gitarren und hypnotische Electro-Beats. Das Drittwerk von Lovelorn Dolls beginnt düster-eingängig mit „Darker Days“ und endet klassisch-wavig mit dem eindringlichen „Another World“. Wer den Genremix aus Gothic Rock, Wave, Pop und Industrial schätzt, sollte reinhören.
Karin Hoog
Veröffentlicht: 02/2018
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