Review
Artist: LOVE IS COLDER THAN DEATH
Titel: Eclipse
- Artist: LOVE IS COLDER THAN DEATH
- Label/Vetrieb: EFA, In Deyagora Music
Es ist ja eigentlich ein lobenswertes Ansinnen, wenn eine Band versucht, die Lücke zu schließen, die eine andere aufgrund von Auflösung, wie hier im Falle von Dead Can Dance, hinterließ. Manchmal können solche Lücken, oder eher Fußstapfen, aber auch einfach zu groß sein, als daß überhaupt eine andere Band diese jemals zu füllen vermag. Es ist dementsprechend quasi vorgezeichnet, daß ein derartiges Unterfangen zum Scheitern verurteilt sein muß. Und dennoch versuchen dies LICTD gerade auf ihrem Comeback nach Jahren der Stille. Wußten Songs wie „In Your Presence“ einen ganz eigenen Stil zu vermitteln, biedert man sich auf „Eclipse“ allzu sehr dem große Vorbild an, sei es im Songwriting, der Instrumenten- und Soundauswahl oder im männlich-weiblich gemischten Gesang, der oft viel zu sehr den von Gerrard/Perry zu imitieren versucht. Dabei geht man nicht unbedingt dilettantisch vor, denn die Musiker verstehen hörbar etwas von ihrem Handwerk. Man zeigt sich dabei am ehesten von der Schlußphase von DCD des „Spiritchaser“-Albums mit seinen afrikanischen Elementen beeinflußt, besonders auffällig zu hören auf „First Light In The Dawn“, in dem anscheinend sogar Samples von DCD verwendet wurden, so daß der leichte Eindruck entsteht, man wolle das Werk des Duos fortführen. Immerhin gibt es einige Lichtblicke, wie zum Beispiel beim Song „Ideals And Pains“ (klingt natürlich ein wenig wie „Spleen And Ideal“ ÔÇô ein Albumtitel von DCD), das schön verträumt-neofolkig vor sich herklampft oder auch bei „Till The End“, das sehr an Nick Cave erinnert. Insgesamt ist also zu sagen, daß dieses Comeback eher mit gemischten Gefühlen zu betrachten ist, bekommt man auf der einen Seite zwar gelungen umgesetzte Kompositionen zu hören, auf der anderen Seite ist der Nachgeschmack eines Plagiats leider nicht von der Hand zu weisen.
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