Review
Artist: Los Fancy Free
Titel: Menonita Rock
- Artist: Los Fancy Free
- Label/Vetrieb: Bungalow, PIAS, Zomba
Und ihr dachtet, nach dem Human League-Comeback, dem letzten Ladytron-Album und Fischerspooner als Ende der elektronischen Plakativität wäre Electroclash gegessenüFalsch gedacht. Los Fancy Free, das Projekt von Martin Thulin aus Mexiko, rechnet sich zwar eigenen Angaben nach nicht zu dieser Bewegung, aber auf Thulins erstem Album prallt trotzdem alles Erdenkliche aufeinander ÔÇô von analoger Fieps-Elektronik über Tex-Mex-Rock bis hin zu schmieriger Gangbang-Partymucke. Zum besseren Verständnis sei „Disco Rat“ empfohlen: Wie sich hier schrottige Synthi-Handclaps mit kratziger Schweinegitarre, kraftwerkigem Geblubber und „I Was Made For LovinÔÇÖ You“-Zitaten prügeln, kommt der perfekten Verbindung von Electro und RockÔÇÖnÔÇÖRoll schon ziemlich nahe. Schon nach diesem Stück bleiben auf „Menonita Rock“ kaum mehr Wünsche offen ÔÇô und genau in diesem Sinne geht es auch weiter. Die Single „Voltage Is O.K.!“, entstanden in Zusammenarbeit mit den Dance-Trashern von Titan, ist ein dicker Disco-Klopfer mit Groove, Roboterstimme und allem, was dazugehört, und in den heimlichen Hit „Hey Dude“ schleichen sich gegen Mitte unvermittelt fette Beatboxen ein und machen aus dem bis dahin verhaltenen Stück unsanft einen brettharten Stampfer. Großartig. Da paßt es ins Bild, daß andere Songs Titel wie „Kill! Kill! Kill!“ oder „Electric Punk“ tragen ÔÇô Los Fancy Frees aggressive Ein-Mann-Party sorgt für Stimmung, und das ganze zwölf Songs lang.
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