Wenn man so wie Linkin Park eins der erfolgreichsten Debütalben der Musikgeschichte fabriziert hat, ist der Erfolgsdruck natürlich entsprechend hoch. Solchen Streß läßt man am besten an sich abprallen, indem man erst einmal ein Remix-Album auf den Markt wirft, das die Fans ein bißchen polarisiert und die Erwartungen gezielt zurückschraubt. Ob das der Plan war, den Linkin Park mit der Neuinterpretation ihres Smashers „Hybrid Theory“ durch befreundete, hauptsächlich aus dem HipHop-Lager stammende Musiker verfolgt haben, kann natürlich außer ihnen selbst niemand mit Sicherheit sagen, aber eins steht schon fest – zumindest um die Erwartungshaltung potentieller Käufer haben sich die Linkins wirklich nicht besonders geschert. So stammen die meisten der 16 Remakes/-mixes von zumindest dem Rezensenten nicht weiter bekannten Schraubern mit so klangvollen Namen wie Kutmaster Kurt oder Backyard Bangers, zwischendurch ist dann aber auch mal ein Jonathan Davis von Korn an der Reihe. Die von Orgy-Sänger Jay Gordon umprogrammierte Vorabsingle „Pts.Of.Athrty“, deren aufwendiges Video derzeit noch die Musiksender frequentiert, stellt auf dem Album insgesamt leider die Ausnahme dar, da Gordon so ziemlich als einziger das ursprüngliche Material nicht völlig aus seinem Kontext reißt. Ansonsten kann man zwar sagen, daß das Experiment bzw. der Transfer der Songs durchaus gelungen ist, außer Jay Gordons Beitrag jedoch leider keiner an das ihm zugrunde liegende Original heranreicht. Fragt sich nur, was aus dem Remix von Mr. Manson geworden ist, den dieser vor einiger Zeit auf seiner Website angekündigt hat.
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