Review
Artist: LINKIN PARK
Titel: Hybrid Theory
- Artist: LINKIN PARK
- Label/Vetrieb: WEA
Hybrid-Metal, Neo-Metal, New-Metal in sämtlichen und möglichst coolen Schreibweisen sind die Bezeichnungen, die von Ewig-Morgigen und chronisch im Futur (teilweise auch bereits im Futur II) lebenden Trendies jeden Tag im Dutzend für eine Musikrichtung erfunden werden, die gerade auf dem besten Wege ist, wieder vergessen zu werden. Zu Recht, wie viele angesichts der enormen Veröffentlichungsflut und Mitteilungsdrang der Bands jenes hoffnungslos überfüllten Lagers meinen. Auch Linkin Park kommen aus diesem Lager, haben aber im Gegensatz zu den meisten Kollegen ein so eigenes Profil, daß man sich mühelos gegen die Konkurrenz mit seinem von Andy Wallace (Soulfly, Helmet…) und Don Gilmore (u.a. Pearl Jam) produzierten Debüt durchsetzen wird, das in den Staaten bereits drei Wochen nach Veröffentlichung den ersten Single Gold-Status erreichen konnte. Linkin Park sind Neo, Post, New oder wie auch immer man diese Spielart des Metal nennen will, doch nicht zuletzt beziehen sich alle diese Worte auf Traditionen und Werte, wie auch anhand von „Hybrid Theory“ deutlich wird. So verbindet das Quintett aus Pasadena fetten Metal mit einem Gesang zwischen Shouting und Rap sowie modernen Stilmitteln wie Loops und Samples zu einer ziemlich explosiven Melange aus dem besten der Deftones, Machine Head und Nine Inch Nails, auch wenn alle diese Vergleiche natürlich hinken müssen. Ausgeprägt ist das Gespür für mitreißende Melodien, sowohl gesangstechnisch als auch instrumental, und technisch sind die Jungs sowieso vom Fach, wie Songs wie „In The End“ oder „Forgotten“ eindrucksvoll unter Beweis stellen. Sicher eines der überzeugendsten Debütalben des kommenden Jahres.
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