Review
Artist: LINIJA MASS
Titel: Proletkult (LP)
- Artist: LINIJA MASS
- Label/Vetrieb: MDP
Das Debütalbum des schon seit einiger Zeit in tiefsten Undergroundgefilden tätigen russischen Projekts aus St. Petersburg wendet sich inhaltlich dem russischen Konstruktivismus der 20er und 30er Jahre des letzten Jahrhunderts zu. Musikalisch wird dementsprechend auf „Proletkult“ anachronistisch anmutender Industrial geboten, lärmende Maschinenmusik im Stile von SPK, den deutschen Avantgarde-Helden Einstürzende Neubauten zu deren kreativer Blütezeit in den 80er Jahren oder der ebenfalls auf Membrum Debile veröffentlichenden Maria Zerfall. Programm sind dabei viel Stahlperkussion und sehr ausgefallene (in diesem Fall ausnahmslos russische) Stimmsamples, Industrial aus der Zeit vor modernen Industrial-Labels wie Ant-Zen oder Hands. Für Nichteingeweihte ist das ganze wohl eher anstrengend, für Kenner durchaus ein Genuß. Die Retrowelle, die neben der elektronischen Musik auch den Gitarrengothic mit dem Aufleben längst vergessener Spielarten wie Deathrock oder Batcave erfaßt hat, scheint nun auch den Industrial erreicht zu haben, wo sich einige Künstler nach Jahren des Experimentierens mit populäreren Strukturen erfreulicherweise wieder auf die Ursprünge dieser Musik besonnen haben.
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