(Roaring Disc Records)
Aus den rheinländischen DIY-Punkrock/HC-Formationen Karate Disco und Another Day hervorgegangen, plädiert der von Sängerin Ricarda Giefer gleichermaßen resolut wie charmant vorangetriebene Verein für die Anerkennung seiner Gemeinnützigkeit. Einwände dagegen lassen die eingebrachten Argumente indes kaum erheben. Denn die erquicklich brisante Interpretation von griffig ausgestalteten Postpunk-Attitüden und gelinde mitschwingendem NDW-Flair widerstrebt souverän jeglicher Bräsigkeit, wie sie etwa Jennifer Rostock oder Christina Stürmer auszeichnet, die allenfalls aus weiter Ferne grüßen. Erleichternd kommen die clever und klischeefrei zwischen Alltagsbeobachtung und Innenansicht changierenden Lyrics hinzu, deren Qualität weit über vereinzelte Bonmots hinausgeht. Wer mitsingen will, braucht sich keinen Zwang anzutun. Produziert von Kurt Ebelhäuser (Blackmail) und mit Anspieltipps wie „Hier sein ist so schwer“, „Lunapark“ oder „Schwarzes Brett“ ausgestattet, dürfte alsbald hoffentlich auch die Kassenwartin gut zu tun kriegen.
Stephan Wolf
Veröffentlicht: 05/2018
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