Review
Artist: LIBERTY 37
Titel: God Machine
- Artist: LIBERTY 37
- Label/Vetrieb: Import, Mighty Atom, Plastic Head
Manchmal ist es wahrlich zum aus-der-Haut-Fahren, sieht man, wie substanzloser Reißbrett-Sound talentloser Trendreiter-Combos mit entsprechender Marketing-Kohle bis zum Abwinken gehypt wird, während Bands mit Authentizität und Händchen für gute, gehaltvolle Songs das Nachsehen haben bzw. in der Veröffentlichungsflut untergehen. Beispiel hierfür wären die Kanadier The Tea Party und Econoline Crush, die seit Jahren gute Alben abliefern und kaum einer nimmt wirklich Notiz. Auch das aus Swansea, Wales stammende Quartett ist so ein Fall. Das famose ’99er Debüt „The Greatest Gift“ (auf Beggars Banquet) erntete zwar durchweg gute Kritiken in der Presse, wurde aber wenig bis gar nicht bekannt, da die Labelarbeit nicht wirklich umfassend war. Nun also das zweite Werk der Briten, diesmal auf einem Indie-Label. Wie auch die eben genannten Kanadier verrühren Liberty 37 saftigen Alternativ Rock mit Elektronik-Schnippseln, Hängenbleib-Melodien und einer gewissen subtil-melancholischen Note. Dazu addiere man einen dezenten Tupfer Emocore, warmen Gesang und ein Faible für Tempowechsel. „Radiohead gone Hardcore“ versucht ein britischer Kollege die Mixtur aus fragiler Ruhe und amtlichen Mitreißwellen auf einen Nenner zu bringen. Einigen wir uns doch einfach auf eine rockige Achterbahnfahrt, die von Mal zu Mal wächst und neue Details ans Licht bringt. Anspieltipps: Das verhalten beginnende und in einem treibendem Ohrwurm-Soundwall endende „All Of Myself“ sowie „Father Forgive Me“, ein temporeicher Rocker, der wie eine Kollaboration zwischen den Pixies, Feeder und Placebo anmutet und sich ebenfalls ins Gehör einnistet. Klasse Album! Bezug: www.mightyatom.co.uk.
Veröffentlicht:
Produkte
Reviews
No results found.