Musikalisch unterscheiden lassen sich Combos wie die Strokes, The White Stripes, Phantom Planet, Black Rebel Cycle Motorclub ja heute eh kaum noch. Aber: Was braucht die Welt in derartigen SituationenüNoch eine Gruppe wie jene von vor zwei Sätzen. Sie alle lassen in den Songs der Liars mehr oder weniger direkt und freundlich grüßen, bisweilen meint man auch, einen Hauch von Jon Spencer durch den Raum wehen zu hören. Dann wieder super vertrackte Rhythmen, die sicher nicht leicht von Drummer und Bassisten zu halten sind und auch der übrigen Mannschaft einiges an Trainingseinheiten abverlangen. New Yorker Post Rock aus dem schäbigen Proberaum, gemacht von der Band der Stunde, den Liars. Rein soundmäßig irgendwo zwischen den Pixies, Sonic Youth und Television samt einer extrem wohlwollend dosierten Portion Rotz-Attitüde versehen, machen sich Ausnahmesänger Angus Andrew und seine Noise-Gewerkschaft an die Arbeit. Das Booklet ist aufklappbar und herrlich nichtssagend – so wie es sich für eine echte (Nachfolge)-Artrock-Band gehört. Gern gibt man sich unzugänglich, Textfragmente erzählen von Warhols legendärer „Factory“, Sound wird kurzzeitig schlechter – ist wohl Kunst, und dann driftet alles irgendwie in experimentelle Gefilde ab, in denen künstlich erzeugter Klang kein Fremdwort ist. Seltsam, aber gut.
Veröffentlicht: