In dem immer unübersichtlicher werdenden CD-Dschungel stellen Lake Of Tears die Tür zu einem ganz besonderen Mikrokosmos dar. Ihr karmesinrotes Klanggebäude erweist sich als unendlicher Raum. Unsere vier Freunde wohnen auf einem Planeten mit drei Monden, wo es kleine Pilzhäuser gibt, welche von Opiumdämonen bewohnt werden. Während der endlosen Reisen durch die Psylocybinwälder trifft man immer wieder auf Lichtungen, wo sich des nächtens Feen aus ihren Verstecken trauen, um sich an der Musik beteiligen zu können. Neuerdings hat man trauervolle Violinen bzw. Pianoklänge in das Klangbild eingebaut und verwendet verstärkt eine Akustikgitarre, während die Orgel vom letzten Album verschwunden ist. Durch die ungekünstelte Wärme der Musik und ihre tiefe Emotionalität angelockt, gesellen sich auch noch freundliche Gnome und Zwerge hinzu. Alles fließt entspannt in mittlerer Geschwindigkeit vor sich hin, bis sich die Songs mit dem Universum auf eine Frequenz eingependelt haben. Bei dem entspannten Vor-sich-hin-Träumen entwickeln die Musiker ein Gespür für sehr gute, eingängige, melancholische Songs, welche episch ausufern oder sich psychedelisch verknäulen können. Es bedarf also keiner gotischen Klischees, um tiefgehende, traurige Musik zu erschaffen. Diese CD ist einfach nur schön und läßt mich nachdenklich in den Sternenhimmel blicken.
Veröffentlicht: 1999
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