Review
Artist: KUNGFU
Titel: Kungfu
- Artist: KUNGFU
- Label/Vetrieb: Mercury, Universal
Vom lyrisch bedenklichen deutschen Pathos-Rock in zwei Alben zur hybriden Kapelle aus Bubblegum, punkigem Geschremmsel und Sprechgesangs-Akrobatik ÔÇô der Selig-Nachfolger machtÔÇÖs möglich, und mal ehrlich: Können Bands, die ihren Platten Titel wie „Glaskugelsammelbehälterkasten“ geben, einem wirklich was Böses tunüMir zumindest nicht, und so ist auch das neue Kungfu-Album erst mal für jeden gerettet, der schon mal das Gefühl verspürt hat, die Welt könne ihn nicht mehr verstehen. Der Reiz dieser Platte besteht vor allem in dem Stimmungsgefälle, das desillusionierte Balladen, hingerotzte Maschinengewehr-Riffs und frisch verliebte Himmelsstürmer erzeugen, und dem ist oft nicht leicht zu folgen. Der Opener „Augenblick“ unterscheidet sich in Intonation und Gefühl nicht wesentlich von, sagen wir mal, Echt, und ein paar mehr Urknall-Liebeslieder wie „Astronaut“ hätten es ruhig noch sein dürfen. „Kungfu“ ist eine bewußt mehrstöckige Platte zwischen Selbstreflexion, Neurose und Hoppla-hier-komm-ich geworden, wenn auch der holprige Versuch, Rap-Ansätze rückwärts gegen die Musik zu bürsten, nicht gerade von Geschmackssicherheit zeugt. Songtitel wie „Sitzschwitzer“ und „Bin ein Pingpong“ entschädigen jedoch für einiges. Drei plus in der Hamburger Schule.
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