Review
Artist: KREATOR
Titel: Endorama
- Artist: KREATOR
- Label/Vetrieb: BMG, Edition Drakkar
Wieder haben einstige Trash-Ikonen erkannt, daß Geknüppel, Geschredder & Gebrüll nicht unbedingt für die Ewigkeit taugen. Offenbar haben Frontmann Mille Petrozza & seine Mitstreiter mal etwas intensiver 80er-Größen wie die Sisters Of Mercy & Killing Joke gehört, & offenbar sind sie zu ähnlichen Schlüssen gelangt wie etwa Paradise Lost. So präsentieren sie uns am Ende des Millenniums unter dem Titel „Endorama“ in 50 Minuten zwölf Songs getreu Hermann Hesses‘ Motto: „Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“. Der Titel „Endorama“ (aus Ende & Drama) bedeutet Mille Petrozza, daß jedes Ende auch ein Beginn von etwas Neuem ist, & diesen Gedanken reflektiert dieses Album geradezu beeindruckend. Um das explizit zu verdeutlichen, singt Mille den Titelsong im Duett mit Lacrimosas Tilo Wolff – angesichts der Vorankündigung dessen standen wohl nicht nur mir die Fragezeichen ins Gesicht geschrieben, aber Tilo Wolff fügt sich harmonisch ins Gesamtbild ein & wirkt – wie überhaupt die neuen Einflüsse – keineswegs als Fremdkörper. Gut, der Beginn des Titelsongs klingt verdächtig nach den Sisters Of Mercy, „Everlasting Flame“ erinnert an Paradise Losts „Enchantment“, aber, um hier keine Mißverständnisse aufkommen zu lassen: Kreator wissen schon noch, wie schnelle Riffs funktionieren. Das klingt melodiös, aber energisch, gefällig, ohne sich anzubiedern – so hätten sich Metallica weiterentwickeln können (sollen), das ist Metal für die Jahrtausendwende! Anspieltips: „Golden Age“, „Endorama“, „Everlasting Flame“, „Passage To Babylon“ – ach was: komplett hören. Kann als empfohlen gelten.
Veröffentlicht: 1999
1999 findest du Hier finest Sonic-Secucer Ausgaben aus dem Jahr 1999