Review
Artist: Kitty In A Casket
Titel: Rise!
- Artist: Kitty In A Casket
- Label/Vetrieb: n/a
Kitty In A Casket „Rise!“
(Rodeostar/Soulfood)
Schon die Eröffnungsnummer „Twenty17“ zeigt, dass die Wiener den nächsten Entwicklungsschritt vollzogen haben. Nie klang die Band so selbstsicher, so knallig, so fast amerikanisch und doch unverkennbar nach sich selbst. Das liegt zum einen am Zusammenspiel der durch reichliche Touraktivitäten zusammengewachsenen Akteure, die das Albumfundament weitgehend live einzimmerten, zum anderen an einem Händchen für Ohrwürmer, die nie peinlich süßlich klingen – auch dann nicht, wenn man wie in „Cold Black Heart“ den Fuß vom Gaspedal nimmt. „White Lies“ oder „Love Me Thrill Me“ sind potente Hits, mit „Oh Johnny“ vereint man Petticoat und Punkrock in einer morbiden Hymne, „Dead Inside“ zitiert rhythmisch die Billy-Einflüsse der Vergangenheit. Selbst das verhaltene, melancholische „Open Waters“ zum Abschluss fügt sich in das stimmige Gesamtpaket ein. Dabei waren so zarte Gitarren bis dato noch nie in Kittys Welt zu hören. Wenn man schon bei anderen Songs das Gefühl hatte, die quirlige Sängerin sei stimmlich deutlich gereift, so kann man dies spätestens hier nicht mehr überhören. Neue Wege und alte Stärken vereinen sich auf „Rise!“ zur bisherigen Bestleistung. Das schließt ein sympathisches, mal im Hintergrund mitschwingendes, mal direkt formuliertes Bekenntnis zum Individualismus mit ein. Ohren auf. Regler nach rechts. Es gibt „Rise!“, Baby.
Christoph Kutzer
Veröffentlicht: 09/2017
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