Damit eines von Anfang an klar ist: Keine noch so komplette Best Of einer der einflußreichsten Rockbands ever könnte natürlich wirklich komplett sein. Von Kiss, das saugen schon Metalbabies mit der Muttermilch auf, gibt es durch die Jahre schon das eine oder andere Werk mit gesammelten Stücken, die immer wieder den Stand der besten Dinge dokumentieren. Das Jahr 2002 verlangte nun nach Ansicht der Herren Simmons und Stanley nach einer neuen Songsammlung der penetrantesten/ coolsten/ unverzichtbarsten oder einfach nur ewigen Kiss-Klassiker. Auf 21 Tracks handelt man nun erneut die fast drei Dekaden umfassende Zeitspanne ab, in der die New Yorker Vier die Welt mit ihrem bahnbrechenden Spektakel aus wüsten Texten und ebenso wüsten Outfits bis ins Mark schockte und nicht zu unrecht als der Inbegriff für Sex & Drugs & Rock ’n Roll in die ewig währende Musikgeschichte einging. Angefangen bei Stunde Null und „Strutter“ und „Deuce“ vom ’74er Debüt „Kiss“ pickt man aus anfänglich allen Alben das vermeintlich beste („Hotter Than Hell“, „C’Mon And Love Me“, „Rock And Roll All Nite“, „Detroit Rock City“, „Beth“, „Calling Dr. Love“, „Christine Sixteen“, „I Was Made For Loving You“, „I Love It Loud“…), übergeht hier und da zwar schon einmal das eine oder andere Album fast sträflich und wäre sicher in der Songauswahl von Fanseiten besser beraten gewesen, doch kriegt man am Ende irgendwie (wahrscheinlich sympathiebedingt) die Kurve, auch wenn Stücke wie „Forever“ und das unsägliche „God Gave Rock ’n Roll To You II“ sicher durch adäquatere Lieder hätten ersetzt werden können. Für Parties oder Einsteiger ist „The Very Best Of“ allerdings mutmaßlich ganz gut zu gebrauchen…
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