No comprendo – alle des Spanischen Mächtigen werden beim Anhören dieses Album kanonhaft mit einstimmen, daß es von Zeit zu Zeit unbestreitbar Veröffentlichungen gibt, die sich selbst dem aufgeschlossensten Lauscher auf Biegen und Brechen nicht offenbaren wollen. Khan scheint der archetypische Schöpfer solcher Platten zu sein und der Titel könnte in der Tat nicht besser zur bizarren Klangkreation auf „No Comprendo“ passen. Schenkt man den allseits kursierenden Gerüchten Glauben, so wurde Khan irgendwo in Deutschland von Mutter (finnischer Nationalität) und Vater (türkischer Abstammung) aufgezogen und beeinflußt von Lydia Lunch, Der Plan, Psychic TV oder Public Enemy, gründete man nach diversen Ausflügen in HipHop und Rock ein Techno-Projekt, siedelte über in die Staaten und wurde nach dem Auszug aus der gemeinsamen WG mit Jimi Tenor schließlich fast über Nacht einer der meist beachteten New Yorker Produzenten im Bereich der elektronischen Musik. Kurzum: Eine Karriere, wie sie wohl zu surreal ist, um im selbst abgedrehtesten Buche zu stehen. Wie es die finanziellen Verhältnisse nun erlaubten, lud sich Khan für „No Comprendo“ eine ganze Reihe Leute ins Studio ein, die er entweder schon vom sehen kannte oder immer mal kennenlernen wollte, unter ihnen auch Ex-Gun Club Mitglied Kid Congo Powers, Bluesman Jon Spencer, Diamanda Galas oder Atari Teenage Riots Fem-Schreihälsin Hanin Elias, die allesamt den gewöhnungsbedürftigen Stücken zwischen Chanson, Easy Listening, Weirdo-Blues und Frickel-Electro ihre Stimmen leihen. An den akustischen Ergebnissen allerdings dürften die Beteiligten mutmaßlich weitaus mehr Spaß haben als der Hörer.
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