Review
Artist: KATATONIA
Titel: Viva Emptiness
- Artist: KATATONIA
- Label/Vetrieb: Peaceville, Zomba
Auch mit ihrem neuen Album setzen Katatonia ihren Trend fort, über den Rand des Metalltellers zu schauen und sich stilistisch nicht zu binden. Die Atmosphäre, die „Viva Emptiness“ enthält, ist allerdings unverkennbar Katatonia, von der Band sicherlich auch beabsichtigt. Sich selbst trotz aller Stiloffenheit immer noch als Metalband sehend, weben Jonas Renkse und seine Mitstreiter einen Soundteppich, der dem Hörer genau das vermittelt, was er vermitteln soll: Eine verstörende und bedrückende Kollage aus Eindrücken unserer Gesellschaft. Die ersten Stücke „Ghost Of The Sun“ und „Sleeper“ haben schon einen eigenen Kollagencharakter und beinhalten eine freakige Struktur wie sie System Of A Down nicht besser hinbekommen hätten. Und weitere Geheimnisse birgt „Viva Emptiness“: Selbst die Passagen mit harten verzerrten Gitarren wirken nicht wirklich laut, wogegen die Passagen mit cleanen Gitarren, Keyboard und Baß eine ungeahnte Schwere vermitteln, besonders gut zu hören in „A Premonition“ oder „Will I Arrive“. Mit „Omerta“ findet sich ein Stück auf dem Album, das fast als reibungslose Ballade durchginge, lösten sich nicht in den letzten Takten Text und Melodie voneinander. Während die letzte Textzeile ganz offenkundig das Ende des Songs darstellt, bricht die Musik unvermittelt ab und läßt den Hörer mit der Sehnsucht nach mehr zurück. „City Of Glass“, das letzte Stück, ist wie schon „Black Session“ auf dem vorletzten Album „TonightÔÇÿs Decision“ wieder ein Bekenntnis zum Metal, doch keine Angst: Statt wehenden Haaren im Wind zu Twin-Guitar-Soli reden wir hier von dunklem, atmosphärischen Metal im Dunkeln. Oder so.
Veröffentlicht: