Review
Artist: Karg
Titel: Marodeur
Das Nebenprojekt von Harakiri-For-The-Sky-Frontmann J.J. war schon immer etwas spezieller, aber genauso traurig und verzweifelt. Die Rede ist von Karg, das er ursprünglich ganz allein startete. Mittlerweile ist das Projekt zu einer richtigen Band gereift, die regelmäßig Alben veröffentlicht. Der Vorgänger „Resignation“ von 2022 klang in der Tat sehr resigniert, aber auch klar und in sich ruhend. Das neue Album „Marodeur“ wirkt dagegen eher aufgewühlt, schroff und wütend. Musikalisch war und ist Karg breiter aufgestellt als Harakiri For The Sky. Atmosphärischer Post-Black-Metal wird gekreuzt mit kantigem Post-Rock und hier und da sogar etwas Grunge. Der Post-Rock-Anteil ist auf „Marodeur“ übrigens deutlich präsenter als zuvor. Die ersten beiden Stücke „Schnee ist das Blut der Geister“, bei dem Frau Percht von Perchta mitwirkt, und „Findling“ kommen entsprechend aggressiv und bissig daher. „Yūgen“ und „Verbrannte Brücken“ sind klagender und fatalistischer. „Annapurna“ und „Reminiszenzen einer Jugend“ entpuppen sich wieder als klassische Karg-Nummern. Eine weitere Zusammenarbeit ist mit Marko Kolac (Svntarer) im Song „Kimm“ zu vermelden. Ein Track, der in Sachen Emotionalität die Messlatte sehr hochlegt. Eine kleine Überraschung ist der letzte Song „Anemoia“ mit seinen Reminiszenzen an selige Nirvana. Was wäre das Leben ohne Karg? Ein Leben wohl. Aber ob man es wirklich Leben nennen wollte?
Dieter Hübing
Eine Story zum Album lest Ihr im neuen Magazin:
Sonic Seducer 04-2025 + CD: Epica – Aspiral – + The Sisters Of Mercy + VNV Nation + Silke Bischoff + The Birthday Massacre + Lord Of The Lost + Feuerschwanz + Saltatio Mortis + Eisbrecher + Lacrimosa + Eluveitie + Wednesday13 – jetzt HIER in unserem Shop bestellen!
Produkte
Reviews
No results found.