(Napalm/Universal)
Wenige Bands sind imstande, die vermeintlich schwierig ins Kombinat zu bringenden Bestandteile Progressive- und Power Metal mit ohrenfreundlichen Melodien und griffig-rockigen, knackigen Parts so ästhetisch und symphonisch zu verschmelzen. Doch die hochgradig geschmackvolle Floridaconnection um Gitarrist Thomas Youngblood schafft es seit dem 1995er Debütalbum „Eternity“ auf völlig individuelle und anhaltend spannende Weise. Für das zwölfte Album „The Shadow Theory“ kreierte die hungrig gebliebene Formation 13 immens abwechslungsreiche Nummern, die frischer, visionärer und auch origineller nicht klingen könnten. Sänger Tommy Karevik weiß die exquisit arrangierten Kompositionen mit seinem facettenreichen Organ ungemein gefühl- und kraftvoll zu besingen. Davon profitieren nicht nur die balladesken Passagen enorm. Selbst in den theatralischsten und erhebendsten Momenten glänzt dieser vollkommen beseelte Spitzenkönner mit selbstlosem Tiefgang und sagenhafter Hingabe, was zahlreiche Gänsehautschübe mit sich bringt. Tatsächlich kommt „The Shadow Theory“ partiell als bombastische, ohne aufgesetztes Pathos aufrichtig bewegende Dark Rock-Oper rüber, die auf schwermetallischem Fundament eine ebenso kunstsinnige wie gewaltige Bühne unter sich weiß.
Markus Eck
Veröffentlicht: 04/2018
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