Review
Artist: JOHNNY CASH
Titel: American IV: The Man Comes Around
- Artist: JOHNNY CASH
- Label/Vetrieb: Mercury, Universal
Seit seinem letzten Werk „Solitary Man“ sind auch schon wieder gute zwei trostlose Jahre in die ebenso trostlose Prärie gezogen, doch nun zeigt der in Würde gealterte lonesome cowboy in ewigem Schwarz mit dem vierten Teil seiner „American“-Reihe der jungen Nachwuchsmusikergarde in seinem everlasting Talent-Workshop of new honkytonk-bullshit der geschmackvollen Coverversionen wieder, wie man 1a-Songs schreibt und was man aus vorliegenden Originalen alles so machen kann, wenn man erst einmal in Rockerrente gegangen ist und mal ganz viel Zeit hat. Nachdem Cash beim letzten Mal Stücke von Tom Petty, U2 oder Nick Cave auf seine ganz besondere Art im fast schon schmerzhaft-uramerikanischen BBQ-Kitsch ’n Country-Style einspielte, geht man nun hier und da in Sachen Bandauswahl noch einen guten Schritt weiter. Mit „The Man Comes Around“ hat man sich wieder eine ganze Palette unterschiedlicher wie auch cooler Songs zurechtgelegt, die unter Mithilfe ebenso hochkarätiger Gäste eingespielt wurde. Ob Duette mit Sangeslady Fiona Apple („Bridge Of Troubled Water“ von Simon & Garfunkel) oder „I’m So Lonesome I Could Cry“ zusammen mit Nick Cave, Johnny Cash läßt auch sonst nur wenig anbrennen, seien es Nine Inch Nails („Hurt“), Depeche Mode („Personal Jesus“) oder „In My Life“ (Lennon & McCartney): Neben den obligatorischen vier eigenen Stücken interpretiert man auf Teufel komm raus mit tatkräftiger Unterstützung von John Frusciante (Red Hot Chili Peppers), Smokey Hormel (Beck), Joey Waronker (REM), Don Henley, Randy Scruggs und vielen anderen. Schönes Stück amerikanische Redneck-Luftgewehr-Geschichte.
Veröffentlicht: