(Village Green/a-Musik)
John Matthias ist Musiker, hat auf Ninja Tune und Accidental veröffentlicht, mit Radiohead und Coldcut gearbeitet, verfügt außerdem über einen Abschluss in theoretischer Physik und ist Dozent im Fachbereich Sonic Arts an der Universität von Plymouth. Jay Auborn hat die Kunsthochschule früh verlassen, arbeitet als Manager für dbs Music Tonstudio und hat kürzlich die Musik zu einer Ausstellung von Gerhard Richter beigesteuert – es gibt sicher schlechtere Referenzen. „Race To Zero“ ist nicht die erste gemeinsame Arbeit der beiden. Sie basiert auf einer Handvoll Improvisationen, aufgenommen zum Teil in einer 700 Jahre alten Kirche im englischen Devon und in einem Kellerstudio in Reykjavik. Matthias und Auborn gaben die Aufnahmen in unzähligen virtuellen (Hall)Räumen wider, um akustische Orte zu erschaffen, die nur im digitalen Raum existieren. Als Nebeneffekt entstanden dabei sowohl Fehler als auch unerwartete neue Rhythmen und Drones. Bei der anschließenden Montage des Materials schrecken Matthias und Auborn nicht zurück vor stillen Momenten. So entsteht eine digitale Tripmusik, eingespielt an nicht existierenden Plätzen.
Sascha Bertoncin
Veröffentlicht: 06/2017
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