Review
Artist: Jesus Complex
Titel: I Woke Up Dead
- Artist: Jesus Complex
- Label/Vetrieb: EFA, Pandaimonium
Sicherlich wird mit diesem Album kein neues Genre erfunden, aber es ist immer wieder erstaunlich und erbaulich, wie aus schon bekannten Elementen etwas erwächst, das fesselt und dem Schrei, der einem in der Seele steckt, eine adäquate äußere Gestalt neu zukommen läßt. Auf der Basis tuckernder EBM-Sequenzen, treibender straighter Beats und bisweilen hereinbrechender Gitarren-Kaskaden entwickelt Damon Fries alias Jesus Complex ein komplexes, düsteres Szenario des lang aufgestauten Zorns, der sich explosionsartig entlädt. Daß zu solch einer Basis fragile Facetten wie Synthesizer-Flächen hinzugegeben werden, ist bestimmt nichts Außergewöhnliches. Allerdings sind gerade diese Flächen, diese Gespensterstimmen von bestechendem Charakter: Sie flirren tänzelnd, unheimlich, betörend verstörend in eigenwilliger Verspieltheit durch die Gehörgänge – ein besonders schönes Beispiel hierfür ist der Song „DeathÔÇÖs Door“. Ich hätte mir allerdings noch mehr Stücke von der schweren Langsamkeit eines „Nothing Can Hurt You“ gewünscht. „Lost In Sleep“, von Ronnie Moorings gesungen, bildet eine Ausnahme: Melodiöser als jeder andere Titel, entfaltet er spätestens beim zweiten Hören eine ungeahnte Ohrwurmqualität.
Veröffentlicht:
Produkte
Reviews
No results found.