(Svart/Cargo)
In einer Hinsicht trägt das dritte Album des Psychrock-Quintetts aus Kuopio seinen Titel zu Recht. Denn auf dem neuen Longplayer geht es reichlich „weird“ zu – und somit deutlich versponnener als auf den Vorgängern, die noch in der NWOBHM sowie im – okkulten – Hard Rock der späten sechziger und siebziger Jahre (Hauptreferenz: Coven) verwurzelt waren. Somit wird das Drittwerk der Band um Chanteuse Jess zur reinen Geschmackssache. Wer vor (ringmodulierten) Farfisa-Orgeln und pseudo-soulig exaltiertem Gesang in Deckung geht, kann „The Horse And The Other Weird Tales“ getrost meiden. Wer sich jedoch geistig-mental zu jenen Hippies zählt, deren Weltbild bis heute intakt geblieben ist, kommt mit diesem Stoff auf einen gehörigen Trip. Es dürfen aber auch – risikofreudige – Fans von Blues Pills, Wolvespirit oder Onyx Eyes gerne mal antesten. Neutral beurteilt, kann zumindest ein ausgesprochen stark ausgeprägter Wille zur Eigenständigkeit festgestellt werden. Und das ist angesichts der genreübergreifenden Schwemme von identisch klingenden Bands schon mal aller Ehren wert.
Stephan Wolf
Veröffentlicht: 12/2017
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