Review
Artist: JACK FROST
Titel: Self Abusing Uglysex Ungod
- Artist: JACK FROST
- Label/Vetrieb: SPV, W.A.B.
Gottes Mühlen mahlen langsam, spricht der gutgläubige Volksmund. Die von Jack Frost auch. Ihre letzten beiden Alben waren ja schon tolle Scheiben, aber mit ihrem aktuellen Melancholiemanifest haben sich diese leiderfüllten Linzer Trauerdramatiker selbst übertroffen. Jeder Song trifft voll ins Schwarze, und das im wahrsten Sinne dieses für endlos klagende Trauer stehenden Farbtons. Cooler, grenzenlos gelassener Psychorock – bis zum Bersten vollgestopft mit abgedrehtem Negativismus und gnadenloser seelischer Gleichgültigkeit, dessen verbreitete Weltuntergangsstimmung sämtliche inneren ü¤ngste zu tilgen imstande ist und dadurch gleichzeitig enorm furchtlos macht. Ebenso schwere wie fragile und depressivmelodische Düstermusik von zutiefst gepeinigten und zerbrechlichen Seelen für ebensolche. Der Vierer zelebriert seine morbiden und alles zermahlenden Gloomrock-Songs mit einer dermaßen ansteckenden Lässigkeit, daß man die dadurch entstandene Gemütsverfassung als entrückt bezeichnen kann. Macht Laune, das Ding. Und zwar ganz besonders dann, wenn die Band, die es niemals eilig hat, in den ständig wiederkehrenden sensitiv instrumentierten Emotionspassagen durch ein ausgeprägtes musikalisches Feingefühl zu überzeugen weiß. Allein der erste Song, ein hypnotischer Slow Motion RockünüRoller seltener Klasse, zieht schon vollkommen in den Bann dieser CD.
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