Review
Artist: Ionic Vision
Titel: Neumaschinen
- Artist: Ionic Vision
- Label/Vetrieb: COP, Machineries Of Joy, NovaMedia
Neben den Schweden CAP sorgen Ionic Vision aus Belgien für den elektronischen Rückschritt Nummer 2 in diesem noch jungen Jahr und dies wird mit Sicherheit nicht der letzte sein. Ihre Orientierung ist eine ganz ähnliche, die Umsetzung allerdings noch ein wenig konsequenter, wenn das überhaupt so bezeichnet werden kann. Denn während es aus Schweden genau so klingt, wie man es von den mitwirkenden Personen erwarten durfte, bleiben Ionic Vision auf weiten Strecken eine 1:1-Kopie der EBM-Heroes Nitzer Ebb zu deren härtester ü¤ra um 1987. Jetzt könnte man auf die Barrikaden gehen und „Neumaschinen“ in Grund und Boden stampfen, weil genau dieser Sound bereits vor zehn Jahren für überholt, sogar überflüssig erklärt wurde und Ionic Vision schon damals reichlich Spott über sich ergehen lassen mußten. Doch die Zeiten haben sich geändert und plumpe Plagiate wie Orange Sector oder Paranoid haben längst das Handtuch geworfen und ehemals vergleichbar klingende Oomph!, teilweise auch And One, haben kurz nach ihrem Debüt einen eigenen Stil gefunden. Fans des durch und durch oldschooligen EBM-Sounds gibt es jedoch nach wie vor und irgendwann werden die ollen Platten von Tommi Stumpff, NEP oder Bigod 20 langweilig und frische Mucke muß in den Player. Ja, und genau an dieser Stelle tritt dieses Duo, das letzte seiner Art aus dem Land, in dem alles begann, wieder in Erscheinung, brüllt irgend etwas „Youth“, „Work“, „Machines“ und verdächtigem „Push“ und der in Sachen electro-musikalischer Evolution aus Prinzip desinteressierte, tarngefleckte Stiefelträger übt sich glücksberauscht im Hu-Ha-Shadow-Boxing, natürlich mit Rücksicht auf die empfindliche Brikettfrisur. Bemitleidenswerte Engstirnigkeit oder berechtigte Nostalgie ÔÇô möge jeder sein eigenes Urteil bilden.
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