Was auf den ersten Blick, dank des nicht gerade einfallsreichen Albumtitels, eher als deutsche Proll-EBM Produktion durchgehen würde, entpuppt sich nach erstmaligem Reinhören als Power Electronics in Reinkultur. Als erste Produktion des neuen Labels Wire Productions ist damit also „Neue Kraft“ als Debüt des deutschen Industrial-Soundtüftlers Marcus Langhuth erschienen. Mit dem rhythmisch angehauchten Industrialsound von zum Beispiel Sonar, Esplendor Geomü®trico etc. hat dieses Album nicht viel zu tun. Vielmehr arbeitet Invidious Devotion verstärkt mit harten Noises, ohne auf eine besondere Rhythmik zu achten. Dies hat logischerweise zur Folge, daß „Neue Kraft“ nicht unbedingt etwas für die Hörer sein dürfte, die sich mal gerade so eben mit den bereits genannten Bands angefreundet haben, denn an Eingängigkeit hapert es „Neue Kraft“ ganz gewaltig. Dies ist jedoch kein Kritikpunkt, sondern erfreut mich um so mehr. Wenn dann mal Vocals eingesetzt werden, sind diese auch bis zur Unkenntlichkeit verzerrt. Irgendwie erscheint mir dieses Album ein wenig anachronistisch und antiquiert, nichtsdestotrotz sollten Freunde von „älteren“ Noise-Klängen und harscheren Power Electronics ruhigen Gewissens in dieses Album reinhören!

Veröffentlicht: 1999

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