Nach ihrem grandiosen Werk „Wytches“ ist dies nun das dritte Album mit peitschendem Gothicsound aus den heidnischen Wäldern von England. Neben der Schreibänderung des Namenszuges fallen vor allem die häufigen orchestralen Passagen bei den durchweg ansprechenden und melodischen Songs auf, die aber leider alle von Synthis erzeugt wurden. Die liebevolle und leidenschaftliche Ausdruckskraft von Sängerin Candia ist nach wie vor ungebrochen und macht auch dieses Werk zu einem Highlight. Passagenweise hat man jedoch wieder auf einen Drumcomputer zurückgegriffen, im Gegensatz zu den Ankündigungen in unserem letzten Interview. Hierdurch verliert die Produktion leider etwas an Kraft und Intensität, die ich auf „Wytches“ so zu schätzen wußte. Obwohl auch dort Drumcomputer verwendet wurden, war die Produktion etwas dynamischer. Gelungen sind die akustischen Einflüsse. Inhaltlich geht es weiterhin um heidnische Bräuche, Hexen und Vampire. Außerdem befinden sich auf dem Album noch neue Versionen von „Catherina“ (Wytches-Album), „Take My Hunger“ und „Intercourse With The Vampire“, die bereits auf den Samplern „Dreams In The Witchhouse“ und „What Sweet Music They Made Vol.II“ vorzufinden waren. The Breath Of Life konnten bereits mit ihrem Debüt „Taste Of Sorrow“ einschlägige Erfolge verbuchen, und diese waren ebenfalls zum großen Teil auf die engelsgleiche, klassisch geschulte Stimme von Sängerin Isabelle Dekeyser zurückzuführen. Auf ihrem neuen Werk wirken die Songs noch um einiges ausgrereifter und detailverliebter, sodaß man ihnen immer wieder neue Nuancen abgewinnen kann, und sie einen regelrecht in den Bann ziehen. Jeder Song versprüht seine eigene Intensität und Ausdruckskraft, die nicht zuletzt auf die vielschichtige, sehr melodische Umsetzung zurückzuführen ist. Lyrisch leuchtet man die tiefsten und dunkelsten Niederungen unseres Daseins aus. Ein wirklich hervorragendes und sehr gut produziertes Gothicrock-Album gemäß dem Anspruch der Neunziger.

Veröffentlicht: 1996

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