Das ist es dann wohl: Mit ihrem sechsten Studioalbum, einem eruptiven Passionsmanifest sich Bahn brechender Spiellaune, dringen diese schwedischen Melodic Death Metal-Giganten in kompositorische Randbereiche vor, in welche man sich als Fan dieser Musikrichtung erst mal hineintrauen muß. Die fünf Göteborger Hitschreiber legen damit so offenherzig wie niemals zuvor ihren offensichtlich unerschöpflichen kreativen Fundus dar. Recht schnell erschließt sich auch wieder, daß das 1991 gegründete Quintett mit dem besessenen Gitarrenhexer Jesper Strömblad und Aggressionssänger Anders Friden je einen abartig genialen Songwriter und einen in die Knie zwingenden Ausnahmevokalisten mit überwältigendem stimmlichen Timbre in seinen Reihen weiß. ü£berwältigend. „Reroute To Remain“ (repräsentativer Untertitel: „Fourteen Songs Of Conscious Madness“) stellt durch 14 durchgehend hochdramatische und ununterbrochen packende Todesstahltracks von elitärer Gnade die bisherig ausgereifteste musikalische Leistung von In Flames dar – einer vollkommen in sich geschlossenen Musikervereinigung, die auf ihrem neuen Albumkunstwerk wirklich in Flammen zu stehen scheint. Markierte schon ihr 2000er Schwerstmetallopus „Claymen“ ein gleichermaßen frenetisches wie ebenso ästhetisches Nonplusultra dieser wirklich außerordentlich hart umkämpften Musikrichtung, ist „Reroute To Remain“ noch mal um einiges progressiver, komplexer, spannender, durchdachter und vor allem kreativ vielfältiger ausgefallen. Aber gerade dadurch ist diese immens begeisternde Veröffentlichung auch noch um einiges faszinierender und fesselnder, ja, regelrecht süchtig machend. Die entflammten Schwedenmeister haben sich vorherrschenden Szenestandards ja schon seit jeher erfolgreich entzogen und immer wieder sehr innovative Albenmeilensteine abgeliefert, doch mit diesem prägende Akzente setzenden Mammutwerk haben sie endgültig ihren eigenen Stil geschaffen: In Flames Metal.
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