Review
Artist: Implant
Titel: Planet Euphoria
- Artist: Implant
- Label/Vetrieb: Alfa Matrix, EFA
So richtig wollten Implant noch nie in eine vorgefertigte Schublade passen. Auch wenn ihnen gern die Sterilität einer typischen Band von Belgiern, die sie nun mal sind, nachgesagt wurde, waren diese Umschreibungen äußerst unscharf und spätestens seit dem Album „Kmputor“ aus dem Jahre 2000 schlichtweg falsch. Waren hier und auf dessen Nachfolger „Unidentified Flying Objects“ noch noisige Industrialsounds auf einem treibenden Techno-Fundament dominierend, konzentrieren sich Len Lemeire und Geert Machtelinck inzwischen ausschließlich auf das hypnotische Spektrum zwischen düsterem Psy-Trance und Goa mit Spuren von Ethnica und Tribal. Bei fast allen der zehn Titel (plus einen Ghosttrack) hört man zudem die Gastsängerin Jennifer Parkin von den Labelkollegen Epsilon Minus, die auch sämtliche Texte beigesteuert hat. Die letzte Parallele zum einst 1992 ins Leben gerufenen Implant-Sound, dessen Einzigartigkeit zu Remixaufträgen von beispielsweise In Strict Confidence, Plastic Noise Experience oder Psyche führte, besteht lediglich rudimentär in der Vorliebe für hochfrequente Töne, ansonsten richtet sich Implants Streben nur noch nach vorn und in wenig erforschtes Terrain. Schon so mancher Electro-Hardliner ist der Wirkung von Goa-Trance verfallen und für alle anderen, denen der Zugang dazu bisher verschlossen blieb, bietet „Planet Euphoria“ eine weitere unkomplizierte Möglichkeit zum Einstieg.
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