Den Output von Johannes Berthold und seiner Formation Illuminate zu beurteilen, das gehörte für mich noch nie zu den leichten Aufgaben. Bei allen bisherigen Produktionen tut sich da ein Zwiespalt zwischen Anerkennung der Leistung als Musiker und Ablehnung von so viel schonungsloser Offenheit auf. Mit „Kaltes Licht“ ist das nicht anders. Auch wenn unverkennbar die Musik professioneller, ausgereifter und vielfältiger arrangiert wird, so bleiben doch die Texte immer gedanklich präsent. Da ist die Rede von der großen Liebe als „Bittersüßes Gift“ oder es wird lamentiert über „Du liebst mich nicht!“. Das ist einfach zuviel! Positiv wirken allerdings die musikalischen Veränderungen, respektive der Einsatz der Streicher und das Zurücktreten des Pianos zugunsten der Gitarre und anderen Instrumenten. Als Ausblick bleibt daher festzuhalten, daß sich Illuminate geschickt wegbewegen von ausgereizten Klischees, den Weg aber noch nicht vollständig beschritten haben.
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